Jeder der mit den trashigen Action-Komödien der beiden Italienischen Schauspieler Bud Spencer (Carlo Pedersoli) und Terence Hill (Mario Girotti) aufgewachsen ist und schon damals gerne Videospiele gedaddelt hat, hat sich bestimmt insgeheim ein Prügelspiel gewünscht, in dem man mal selber in die Rollen der beiden Haudegen schlüpfen darf, um fleißig Backpfeifen, Dampfhammer und Schellen zu verteilen. Dummerweise hat es gut 25 Jahre gedauert, ehe dieser Kindheitstraum von mir endlich in Erfüllung ging. Mithilfe von Kickstarter hat sich der italienische Indie-Entwickler Trinity Team an die Fans des schlagkräftigen Duos gewendet, um die Beiden erstmals in ein Videospiel zu verfrachten (ja ja, ich weiß, es gab auch mal ein obskures PC-Spiel zur TV-Serie „Zwei Engel mit vier Fäusten,“ aber Hill trat in dieser Serie nicht auf). Der geforderte Spendenbetrag von 130.000 Euronen wurde mit 212.557 € auch locker übertroffen, was letztendlich zur Erstveröffentlichung des Spiels am 15.12.2017 führte.
Das 19,99 € teure Indie-Spiel entpuppte sich als eigenwillige Mischung aus Brawler und Minispiel-Sammlung und hat eher durchwachsene Wertungen bei der Fachpresse einkassiert.
Also um eines klar zu stellen, ich bin mit den Filmen von Bud und Terrence aufgewachsen, ich liebte sie als Kind und gucke sie mir selbst heutzutage gerne an. Es fällt mir also alles andere als leicht, mich derart kritisch über ihren ersten Computer- und Videospielauftritt zu äußern. Aber letztendlich stelle ich mir immer die ultimative Frage: Hat mir das Spiel Spaß gemacht? Die Antwort im Falle von Slaps And Beans lautete: „Nicht wirklich.“
Slaps And Beans ist kein schlechtes Spiel. Man merkt, dass die italienischen Indies mit Liebe an die Sache herangegangen sind und gewisse Teile des Endproduktes, wie z.B. der tolle Originalsoundtrack, können ja auch durchaus überzeugen. Aber dann quellen wieder Erinnerungen über konfuse und zähe Prügeleinlagen oder an langweilige Minigames hervor. Und nicht zu vergessen: Der wirklich schlechte Ersteindruck! Bevor ich das Spiel nämlich vernünftig spielen konnte, musste ich erst mal an den Einstellungsknöpfen meines Controllers herumdrücken, bevor eben dieser vernünftig vom Spiel erkannt wurde. Die Tatsache, dass gleich der allererste Level einen Bug offenbarte, der mich dazu zwang den Levelabschnitt zu resetten, hat den schlechten Ersteindruck dann noch mal bestätigt. Unter derartigen Umständen ist es mir einfach unmöglich eine Empfehlung zu vergeben. Somit kann ich das Spiel höchstens den ganz harten Spencer/Hill-Fans ans Herz legen, welche für das Spiel aber auch nur maximal 5 Euro löhnen sollten.