Eines der letzten JRPGs für den Super Famicom war das am 20.12.1996 veröffentlichte G.O.D. Ein Kürzel welches für „Growth or Devolution“ steht und obendrein auch noch einen dieser lächerlich langen Untertitel auffährt, auf die die Japaner so abfahren. In der Fantranslation-Communitiy wird das Game jedoch schlicht und einfach als G.O.D – Growth or Devolution bezeichnet. Und ja, dank der netten Leute von „Dynamic Designs.“ kann man das Spiel dieser Tage in englischer Sprache spielen. Besagter Übersetzungspatch wurde am 01.04.2018 fertiggestellt und steht im Internet zum kostenlosen Download bereit.
G.O.D ist deswegen interessant, weil es selbst in seinem Heimatland Japan als Obskurität angesehen wird. Ein Umstand, der freilich in erster Linie aufgrund der sehr späten Veröffentlichung innerhalb des Super Famicom-Lebenszyklus begründet liegt.
Mein Fazit: Kann man spielen, muss man aber nicht
G.O.D – Growth or Devolution ist ein gutes JRPG, welches abgesehen von seinem Setting (die Erde der Neuzeit) und einiger Storyelemente leider nichts wirklich nennenswertes zu bieten hat. Es ist eben ein Standard-JRPG mit einigen Stärken (sehr große Skill-Auswahl und spannende Story) und ein paar Schwachpunkten (hoch frequentierte und zu langsame Zufallskämpfe). Das große Problem von G.O.D ist ganz einfach, dass es auf dem SNES/SFC eine sehr sehr große Anzahl hochwertiger Konkurrenten gibt. Es gibt keinen Grund G.O.D zu spielen, so lange man noch nicht Terranigma, Chrono Trigger, Metal Max Returns und und und durchgezockt hat. Dementsprechend lohnt sich das Spiel nur für echte Genrefans, welche alle besseren Titel schon durchgeknüppelt haben und unbedingt neuen Stoff brauchen. Das klingt jetzt zwar recht hart, da G.O.D seine Sache ja eigentlich recht gut macht, aber wenn die Qualität eines Spiels/Produkts so wirkt, als sei es zwei bis drei Jahre zu spät auf den Markt gekommen, dann sollte man auch keine Jubelrufe erwarten.